Hildesheim, 16. Mai 2024. Zehn Jahre Gesetz zur Regelung der vertraulichen Geburt

Hildesheim, 13. Mai 2024. Die Schwangerschaftsberaterinnen des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim loben ausdrücklich das Gesetz zur Regelung der vertraulichen Geburt, das es seit zehn Jahren in Deutschland gibt. Bundesweit bringen etwa zehn Frauen im Monat ihre Kinder in einer Klinik zur Welt, ohne dass ihr Familienname in den Unterlagen erfasst wird. Auch die Beraterinnen der Caritas haben schon vertrauliche Geburten begleitet. Das Gesetz war 2014 geschaffen worden, um das Aussetzen von Neugeborenen und Tötungsdelikte direkt nach der Geburt durch verzweifelte Mütter zu verhindern. Im Bistum gibt es 17 Beratungsstellen: die Caritas ist Träger von 13, vier Beratungsstellen sind in Trägerschaft des Sozialdienstes kath. Frauen.

Susanne Hartmann-Ahlhorn vom SkF Hannover hat selbst eine Frau bei einer vertraulichen Geburt komplett begleitet: „Als die vertrauliche Geburt vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde, war sie viel präsenter. Wir brauchen dringend wieder ein größeres Bewusstsein, dass es so ein Unterstützungsangebot überhaupt gibt. Die Öffentlichkeit muss aktuell und umfassend informiert werden“, sagt sie.

Für manche Frauen ist eine Schwangerschaft keine gute Nachricht. Sie fürchten Gewalt und Ablehnung ihres Partners oder der Familie, haben selbst psychische Probleme und sind in akuter wirtschaftlicher Not. Im Unterschied zur anonymen Geburt hinterlegt die Schwangere ihre Personendaten bei der Beraterin, die zur Geheimhaltung verpflichtet ist. In der Klinik wird sie unter Pseudonym angemeldet und das Kind nach der Geburt in die Obhut des Jugendamtes gegeben. Das Amt lässt das Neugeborene ins Geburtsregister eintragen. Nach einem Jahr wird es zur Adoption freigegeben, wenn sich die Mutter nicht anders entscheidet. Mit 16 Jahren hat ein adoptiertes Kind die Chance, die Personendaten der leiblichen Mutter zu erfahren.

Hildegard Schütz vom Caritasverband Südniedersachsen ergänzt: „Ich habe drei Frauen begleitet und war bei einer Geburt sogar dabei. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die vertrauliche Geburt eine große Hilfe für Frauen ist, die sich für diesen Weg entscheiden. Indem Beraterinnen ihnen einen sicheren Rahmen bieten, sich anzuvertrauen, fangen sie die Frauen psychisch auf.“ Nach Erfahrung der Beratungsstellen bundesweit liegt den Müttern das Wohl der Kinder sehr am Herzen. Daher wünschen sich die Beratungsstellen mehr Anerkennung für Mütter, die ihre Kinder medizinisch versorgt gebären und dann in gute Hände geben wollen.

Weitere Informationen:
Die Liste der Caritas-Schwangerenberatungen im Bistum Hildesheim finden Sie hier: https://www.caritas-dicvhildesheim.de/so-helfen-wir/familien-und-schwangere/schwangerschaftsberatung/schwangerschaftsberatung

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